Madalina Stanescu

von 
Madalina Stanescu. Foto: Tobias Kruse

Über unendliche Neugier und ein Gespräch mit Hildegard von Bingen—erfahren Sie mehr über Madalina Stanescus tägliche Inspiration.

Woran arbeiten Sie gerade?
Im Moment arbeite ich hauptsächlich an der Ausstellung Milky Way von Esben Weile Kjær, die am 14. September im Rahmen des diesjährigen BAW Featured Programms der Berlin Art Week eröffnet. Es ist eine fesselnde und verspielte Show, und ich freue mich sehr darauf, sie bald zu erleben. Es ist ziemlich interaktiv und bringt definitiv eine reine und jugendliche Begeisterung zum Vorschein. Wir haben vor fast einem Jahr mit der Arbeit an der Serie begonnen, und es ist endlich an der Zeit, sie zum Leben zu erwecken. Darüber hinaus arbeitet das Trauma-Team am Programm für das Jahr 2025. Wir befinden uns in der Planungsphase, was ein wirklich lustiger und dynamischer Teil des Prozesses ist. 

Haben Sie ein tägliches Ritual?
Ja, ich arbeite sehr gut mit Routinen und beginne jeden Tag mit viel Bewegung. Es mag eher eine Routine sein, aber man könnte es auch als Ritual sehen.  

Was hören Sie beim Arbeiten?
Musik während der Arbeit hindert definitiv meine Konzentration, also vermeide ich es. Während der Recherchephase meiner Arbeit tauche ich jedoch in eine Vielzahl von Musik ein, von kitschigen Melodien bis hin zu Nischengenres. 

Welches Buch verschenken Sie am liebsten?
Es ist schwierig, nur ein Buch zum Verschenken auszuwählen, weil es von der Person abhängt, die es erhält. Ich würde mich für drei Bücher entscheiden, die einen erheblichen Einfluss auf mich hatten. Erstens, Bürokratie: Die Utopie der Regeln von David Graeber. Dieses Buch hat mir bei der Bewältigung von  lokalen Herausforderungen‹ große moralische Unterstützung geboten und bietet eine faszinierende Kritik an der Bürokratie. Zweitens, Politigram and the Post-left von Joshua Citarella. Es ist eine zum Nachdenken anregende Lektüre, die sich mit zeitgenössischen politischen Bewegungen und Online-Communities befasst. Und schließlich Breath—Atem von James Nestor. Ein*e gute*r Freund*in hat mir dieses Buch geschenkt, und ich habe es seitdem ein paar Mal weitergegeben. Das Buch untersucht, wie sich der einfache Akt des Atmens auf tiefgreifende Weise auf unser allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Diese drei Bücher, ob zusammen oder einzeln, sind ein bedeutsames Geschenk. 

Welches Kunstwerk hätten Sie gern bei sich zu Hause?
Die Peinigung des Heiligen Antonius von Martin Schongauer 1470—75. 

Ihr Lieblingsausstellungsort in Berlin?  
Neue Nationalgalerie 

Auf welches Accessoire oder welchen Gegenstand können Sie nicht verzichten? 
Der einzige Gegenstand, auf den ich nicht verzichten kann, ist mein Telefon. Es ist fast zu einer Erweiterung meines Körpers geworden. 

Was treibt Sie an?  
Es ist Neugierde. Ich bin wirklich neugierig und gespannt, was die Zukunft in Bezug auf Kunst und Kultur bringt. Diese Neugier treibt mich an, ständig neue und alte Musik-, Kunst- und Kulturtrends zu erforschen. Für mich ist es vergleichbar mit dem Nervenkitzel einer archäologischen Ausgrabungdie Aufregung und Vorfreude, etwas Neues (oder Altes) und Bedeutendes zu entdecken. Jede Entdeckung, sei es ein vergessenes Meisterwerk, ein*e aufstrebende*r Künstler*in oder eine neue Perspektive auf eine kulturelle Bewegung, befeuert meine Leidenschaft. Diese ständige Reise der Erkundung und Entdeckung ist es, die mich in meiner Rolle als Kuratorin inspiriert und motiviert. 

Wen würden Sie gerne einmal kennenlernen? 
Wenn ich jemanden treffen könnte, dann wäre es Hildegard von Bingen. Sie muss eine erstaunliche Person gewesen sein. Ihre Arbeit als Komponistin, Schriftstellerin, Philosophin und Visionärin im Mittelalter ist inspirierend. Ich kann mir vorstellen, dass ein Gespräch mit Ihr einen tiefen Einblick in Ihr innovatives Denken, Ihre kreativen Prozesse und den historischen Kontext, in dem Sie lebte, bieten würde. Ihre Fähigkeit, in so vielen verschiedenen Bereichen zu glänzen, macht sie zu einer faszinierenden Persönlichkeit, und ich würde gerne Ihre Gedanken und Erfahrungen aus erster Hand erfassen. 

Worauf freuen Sie sich nach getaner Arbeit?
Noch mehr Arbeit *Witz 

 

 

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