Woran arbeiten Sie aktuell—und was reizt oder fordert Sie daran besonders?
Markus Summerer: Wir arbeiten gerade an vier sehr unterschiedlichen Ausstellungen gleichzeitig—von einer von uns kuratierten Show von Lauren Coullard in Köln, über eine Mini-Retrospektive der wunderbaren Martina Kügler zum 80. Geburtstag im Rahmen der Frankfurter Art Experience, bis hin zu einem Ensemble von sieben kinetischen Skulpturen von David Medalla in den Wilhelm Hallen. Zur Berlin Art Week zeigen wir Eric Meier und Andrea Pichl—und sind damit für den Berliner Galerienpreis des VBKI nominiert. Es fühlt sich gerade wie ein kreativer Marathon an, bei dem jede Station eine völlig andere Welt eröffnet.
Klaus Voss: Eine temporäre Ausstellung zu Martina Kügler in Frankfurt als Würdigung einer besonderen Künstlerpersönlichkeit, die leider—wie viele—lange Zeit übersehen wurde.
Gibt es ein tägliches Ritual, das Ihnen Struktur oder Inspiration gibt?
M. S.: Kein festes Ritual—aber Lesen hilft, besonders Lyrik.
K. V.: Aufstehen.
Welche Musik begleitet Sie, wenn Sie sich fokussieren oder in Ihr kreatives Schaffen zurückfinden möchten?
M. S.: Ich bin irgendwie auf dem ›Amethyst Mixtape‹ von Tinashe hängengeblieben.
K. V.: Musik ist für die Musik, bei der Arbeit ist es eher Ablenkung.
Gab es ein Buch, das Ihre Sichtweise nachhaltig verändert hat—und warum würden Sie es weiterempfehlen?
M. S.: ›Texte zur Kunst‹.
K. V.: ›Horns Ende‹ von Christoph Hein.
Welches Kunstwerk hätten Sie gern bei sich zu Hause?
M. S.: Ein Aquarell von John Singer Sargent.
Welcher Ausstellungsort in Berlin inspiriert Sie?
M. S.: Haus am Waldsee.
K. V.: Die Neue Nationalgalerie.
Gibt es einen Gegenstand, der Sie begleitet und ein Stück Ihrer Identität widerspiegelt?
M. S.: Das Auto.
K. V.: Mein Hosentaschen-Ossi—ein Ampelmännchen-Schlüsselanhänger.
Was motiviert Sie, auch in Momenten des Zweifelns weiterzumachen?
M. S.: Die Liebe, Ausstellungen zu machen.
K. V.: Irgendjemand muss es ja machen, im Notfall auch die Fehler…
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gern ein Gespräch führen—und worüber würden Sie sprechen?
K. V.: Thomas Mann und ›Sterben in Venedig‹.
Worauf freuen Sie sich, wenn ein Arbeitstag zu Ende geht?
M. S.: Pizza und Prosecco.
K. V.: Wenn am Wochenende dafür Zeit ist, in unser Bahnhofhäuschen nach Brandenburg zu fahren und mit den Hunden über die Wiesen zu laufen. Oder am Engelbecken einen Aperol Spritz nehmen.