Woran arbeiten Sie gerade?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil immer so vieles gleichzeitig läuft. Zum einen haben wir gerade die ›Task Force Zukunft‹ gegründet, um Ephra finanziell endlich langfristig nachhaltig aufzustellen. Natürlich arbeite ich auf Hochtouren an unserer Präsentation für die Berlin Art Week. Gleichzeitig sitze ich mit den tollen Grafiker*innen von ›Book Book‹ zusammen, um eine Ephra-Webseite für Lehrende zu bauen (als Online–Variante und Fortführung des Katalogs, siehe unten). Außerdem sind neue Projekte mit Schulklassen in der Pipeline. Persönlich freue ich mich auch sehr darauf, gemeinsam mit einigen ehemaligen Studienkolleg*innen der Klasse Horn Teil einer Performance Nacht beim Kunstfest Weimar zu sein—im Dialog mit Rebecca Horns ›Konzert für Buchenwald‹ Installation.
Haben Sie ein tägliches Ritual?
Vielleicht ist ›ein Cappuccino am Morgen‹ die ehrlichste Antwort—um ihn zu trinken gehe ich am liebsten in ein Café und schreibe Tagebuch. Das ist für mich das Allerschönste.
Was hören Sie beim Arbeiten?
Ohhh, am liebsten höre ich der Stille zu. Ich erlebe die Welt oft als sehr laut und voll—Stille ist köstlich und süß für mich.
Welches Buch verschenken Sie am liebsten?
Gerade natürlich unseren schönen Ephra Katalog ›Thoughts Play Hide and Seek‹, der im Mai bei Hatje Cantz erschienen ist.
Welches Kunstwerk hätten Sie gern bei sich zu Hause?
Am liebsten hätte ich von all den Künstler*innen, mit denen wir bei Ephra gearbeitet haben, ein Werk. Es wäre wunderbar, auf diese Art eine Sammlung aufzubauen. Aber Traum beiseite. Ganz konkret habe ich mich in diesem Jahr in Ilit Azoulays ›Future Ancestors‹ Serie verliebt: manchmal fühlt es sich so an, als ob ein Kunstwerk etwas in meiner DNA verändert—bei diesen Arbeiten von Ilit ist das passiert.
Ihr Lieblingsausstellungsort in Berlin?
Als West-Berliner-Kind liebe ich die Akademie der Künste am Hanseatenweg, die Neue Nationalgalerie und das Brücke-Museum ganz besonders. Aber inzwischen gibt es viele spannende Orte in Berlin wie SAVVY Contemporary und die Spore Initiative—meist komme ich mit dem Gucken gar nicht hinterher.
Auf welches Accessoire oder welchen Gegenstand können Sie nicht verzichten?
Da sich im Taschentelefon Kalender, Uhr, Freund*innenkommunikation, Erinnerungen und E-Mails bündeln, kommt mein schöner Löwenring nur auf Platz zwei der Liste der wichtigsten Gegenstände.
Was treibt Sie an?
Ich glaube an das Gute im Menschen, weil ich es in den Kindern erlebe. Und ich glaube an den Zwischenraum als einen Ort der Fürsorge und der Achtsamkeit. Die Arbeit mit Kindern zeigt mir immer wieder, wie sehr wir Menschen uns danach sehnen, gesehen und gehört zu werden. Dazu gehört auch, dass wir lernen uns selbst zu sehen und zu verstehen. Bei Ephra arbeiten wir mit Emotionslandkarten und Body-Mapping, um Kinder zu stärken. Ich glaube fest an die Kunst, an innere Arbeit, an Beziehungsarbeit und an individuelle und kollektive Transformationsprozesse. Kinder gehören in die Kunst. Denn Kinder sind die Zukunft. (Und jedes einzelne Kind ist wichtig!)
Die Erde ist ein unglaublich schöner, kostbarer Ort. Und das Leben auf diesem Planeten ist ein Geschenk. Gestalten wir es gemeinsam mit– und füreinander. Es ist nicht nur das Wichtigste, was wir tun können. Es macht auch noch Riesenspaß!
Wen würden Sie gerne einmal kennenlernen?
Die Antwort mag jetzt überraschen, aber tatsächlich: Angelina Jolie.
Worauf freuen Sie sich nach getaner Arbeit?
Auf den ersten Schluck eines kalten Biers.