Arhun Aksakal—Land Before Time

Im Zentrum der Ausstellung steht der Film ›Land Before Time‹, der die Spuren der Industrialisierung in Europa erforscht und sie mit der persönlichen Familiengeschichte des Künstlers als Kind türkischer Gastarbeiter verknüpft. Der Film untersucht das Spannungsfeld zwischen Architektur, Landschaft und Erinnerung und wirft Fragen zu Identität, Migration und kulturellem Erbe auf.

Durch visuelle Kontraste und poetische Bildsprache hebt Aksakal Orte der Arbeit und des Wandels hervor: verlassene Kohleminen, überflutete Städte, monumentale Bauwerke und urbane Freiräume. Orte, die einst durch harte Arbeit geprägt waren, wurden heute für Freizeit und Kultur umgewidmet—von Parkour-Aufführungen auf Skulpturen von Ulrich Rückriem bis hin zu Musikfestivals in Ferropolis.

Der Film setzt sich mit dem Wandel von Räumen und dem menschlichen Drang zum Vergessen auseinander. Gleichzeitig zeigt er die Verbindung zwischen industriellem Fortschritt und Umweltzerstörung auf—sei es durch die Renaturierung ehemaliger Bergbaugebiete oder das Verschwinden historischer Stätten wie Hasankeyf unter einem Staudamm.

Als Erweiterung zum Film zeigt die Ausstellung eine Auswahl von neuen installativen Arbeiten, eine dichte Gesamtinstallation, die den Besuchenden ein ganzheitliches Erleben und Kennenlernen von Aksakals künstlerischer Sprache erlaubt.

Kuratiert von Leonie Rösler und Marlene Sichelschmidt.