Motus ist ein mobiler Ausstellungsraum auf einem Fahrrad, der im öffentlichen Raum in und um Berlin agiert. Er wurde 2022 von dem Künstler Adrien Missika gegründet. Im Rahmen des BAW Gartens 2023 präsentiert Motus fünf Einzelprojekte. Jede Präsentation findet für einen gewissen Zeitraum an verschiedenen Orten auf der Terrasse der Neuen Nationalgalerie und darüber hinaus statt.  

MI 13 SEP, 17—20 Uhr
mit Jeewi Lee ›Shift‹ 
Für ihre Ausstellung Motus im BAW Garten präsentiert Jeewi Lee eine Skulptur in Form eines Flickenteppichs aus am Fahrrad befestigten Mülleimern. Lee verschiebt buchstäblich die Rollen und die Verwendung, indem sie die Mülleimer zu ihren Benutzer*innen bringt und es den Besucher*innen ermöglicht, mit ihrem Müll stehen zu bleiben, anstatt zu ihnen zu laufen, in einem Raum, in dem die Mülleimer verschwunden zu sein scheinen oder nie existiert haben. Das Fahrrad fährt von Verbraucher*in zu Verbraucher*in und sammelt Asche oder PET-Flaschen direkt aus den Händen ihrer Nutzer*innen ein. 

Performance jede Stunde

DO 14 SEP, 17—20 Uhr
mit Kasia Fudakowski ›Remoaners‹ 
Für ihre Motus-Ausstellung im BAW Garten zeigt Kasia Fudakowski eine tragbare, dreiteilige Installation, die auf den Rimowa-Aluminium-Rippenkoffer als Statussymbol und die damit verbundene Clique reagiert. Als klassisches Accessoire zeitgenössischer Kunsthändler*innen setzt sich der Koffer sowohl mit dem gewünschten Image eines*r Galerist*in (als Statussymbol eines*r Insider*in) als auch mit der ständigen Herausforderung auseinander, großformatige, anspruchsvolle Kunstwerke zu transportieren. Fudakowski unterhält diese Rolle der Praktikabilität, indem sie einige ihrer größten Werke, die ohne ein großzügiges Budget nicht zu transportieren sind, reproduziert und als Miniaturen in den Koffern platziert. Die Präsentation spielt auf humorvolle Weise mit Codes und Maßstäben—die ziemlich großen Koffer erscheinen auf einem kleinen Fahrrad plötzlich noch größer, bleiben aber durch den temporären Standort von Motus neben Isa Genzkens Skulptur Giant Pink Rose vor dem Hintergrund des Mies van der Rohe-Museums zwergenhaft.  

DO 14 SEP, 19.15 Uhr
mit Kasia Fudakowski 
Performance vor Isa Genzkens Pink Rose:  ›This is not a performance‹, 2014—laufend  
 ›This is not a performance‹ ist eine Auftragsarbeit, die das Gelübde der Künstlerin beinhaltet, mit dem Rauchen aufzuhören, zusammen mit einer Gedenktafel zur Erinnerung an ihre Entscheidung. Statt eines Versprechens wird die Aktion, mit dem Rauchen aufzuhören, die Gewohnheit wieder aufzunehmen und erneut aufzuhören, zu einer absurden Performance, die mit der Idee der Endgültigkeit spielt, sie aber letztlich ihrer Kraft und Bedeutung beraubt. 

FR 15 SEP, 18—21 Uhr
mit Adrien Missika & Sarah Ancelle Schönfeld ›Old Brew‹ 
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was geschah mit den Dinosauriern? Was können wir aus der Vergangenheit lernen? Missika & Schönfeld versuchen, existenzielle Fragen rund um den sozialen Raum einer Pop-up-Straßenbar zu beantworten. Oder ist es ein Labor?  
Für ihre Präsentation mit Motus im BAW Garten werden Adrien Missika und Sarah Ancelle Schönfeld Motus vor einem Spätkauf aufstellen und ein breites Publikum für ihr performatives Experiment ansprechen: Motus verwandelt sich in eine Labor-Bar, die das ›The Extinction Studies Institute‹ beherbergt, das mit antiken Exkrementfossilien und dem Verdauungssystem der Besucher*nnen arbeitet.

c/o Spätywood, Kurfürstenstraße 164

SA 16 SEP,  15—19 Uhr
mit Moritz Frei ›That's All Folks‹  
Für seine Motus-Ausstellung im BAW Garten verwandelt Moritz Frei das Fahrrad in einen Vanitas-Zeppelin und trotzt damit auf humorvolle Weise der Schwerkraft. Versucht er, Motus in die Luft zu heben? Die Performance wird den ganzen Nachmittag dauern, Haiku-Ballons werden aufgeblasen und verschenkt, so dass ein riesiger Strauß unter dem Dach der Neuen Nationalgalerie aufsteigt. That’s all Folks!

SO 17 SEP, 16—20 Uhr
mit Saâdane Afif ›Still Loving You‹  
Berlin, Berlin ›Wo bist du?!‹. Jetzt bist du sicher weniger arm, also weniger sexy?  Könnte es sein, dass sich deine großzügigen Versprechungen einer gemeinsam neu zu erfindenden Welt in die konservativen Versprechungen einer provinziellen Bourgeoisie verwandelt haben? Ich liebe dich, Berlin. Wir haben Seite an Seite gestanden, in guten wie in schlechten Zeiten. Aber nach all den Jahren ist es vielleicht an der Zeit, das Geschirr zu zerschlagen. Können wir unsere Liebe auf den neuesten Stand bringen? Und was ist überhaupt Liebe? Dies sind nur einige der Fragen, die Saâdane Afif auf Einladung von MOTUS zur Eröffnung der Berlin Art Week beantworten will.  

Im Rahmen Von

Laufzeit: {{fromTo}}

Lage

BAW Garten Termine