Alice Z Jones

von 
Alice Z Jones. Foto: Sina Lesnik

Die Künstlerin Alice Z Jones beantwortet unser Questionnaire: »Wann war die prä-pandemische Welt?«

Woran arbeiten Sie gerade?
An ein paar Dingen für den September … Mauern bauen und Klanglöcher für eine Klanginstallation als Teil der Ausstellung ›Out Now‹ in den Uferhallen; der letzte Schliff einer audiovisuellen Arbeit mit ›Dis Fig‹ (Felicia Chen) für 3hdTV/Creamcake, die bei den Filmworkshops im ›Kunstpunkt‹, beim ›Black Reels‹-Workshop und -Festival mit ›Black Art Action Berlin‹ gezeigt wird.

Wer oder was hat Sie in Ihrer Arbeit beeinflusst?
Meine Eltern haben mir beigebracht, die Verfahren der Herstellung wertzuschätzen und eine Praxis um ihrer selbst willen ebenso wie für mich aufrecht zu erhalten: ein geerbter Reichtum an D.I.Y.-Fertigkeiten.

Zu welchen Kunstwerken kehren Sie immer wieder zurück?
Dinge, die bei mir im Loop liefen: Linton Kwesi Johnson, Poet and the Roots—›Dread beat n’ blood‹, Cevdet Erek—›Bergama Stereo‹, Moor Mother—›Fetish Bones‹, Hito Steyerl—›Lovely Andrea‹, Lawrence Abu Hamdan—›The Voice Before the Law‹, Chris Ofili—›No Woman No Cry‹, Tracey Emin—›Why I Never Became a Dancer‹, Eartheater—›Phoenix: Flames Are Dew Upon My Skin‹, John Akomfrah/The Black Audio Film Collective—›Handsworth Songs‹—wegen die Scharfzüngigkeit, den lyrischen Rhythmen und der Direktheit guten Geschichtenerzählens.

Was würden Sie machen, wenn Sie keine Kunst machen würden?
Ich wäre Kräutersammlerin.

Was lesen oder hören Sie gerade?
Im Moment ›The Sound of Culture: Diaspora and Black Technopoetics‹ von Louis Chude-Sokei und ›Cannibal‹ von Safiya Sinclair. Arbeiten, die Vergangenheit schließen und aufschließen; ›voraussagende Echos‹ mit Mündern, die geschlossen sind ›wie Messer‹.

Was muss Kunst heute Ihrer Meinung nach können?
Sie sollte tun können, was immer sie will, muss, braucht oder ablehnen will.

Welchem Aspekt der Prä-Pandemie-Welt weinen Sie eine Träne nachund welchem nicht?
Wann war die prä-pandemische Welt? Ich betrauere die Zeitverkürzung, Auslöschungen, eine Normalisierung von Strukturen (privater wie öffentlicher), die den Profit über das Leben und die Fürsorge stellen: vor und nach dieser aktuellen Pandemie.

Wenn Sie Ihre Arbeit auf einen Begriff bringen müssten—welcher wäre das?
Intuitiv.

Haben Sie ein tägliches Ritual?
Kaffee, Wasser, Eis. Hält mich wach und hydriert.

Worauf freuen Sie sich in nächster Zeit im Kunst- und Kulturbereich?
›The Matrix 4‹, den vorletzten Teil von ›Attack on Titan‹ und da ich ab August in New York bin: Grada Kilombas ›Heroines, Birds and Monsters‹ in der Amant Art Foundation.

CREAMCAKE
Creamcake präsentiert: Alice Z Jones x Dis Fig’s ›Cast-Off‹
17—26 SEP 2021
Eröffnung 16 SEP, 19 Uhr
Sonderöffnungszeiten Berlin Art Week
17—19 SEP 2021, 15—19 Uhr

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