Woran arbeiten Sie gerade?
Anne Schwanz/Johanna Neuschäffer: Momentan arbeiten wir an unseren kommenden Ausstellungen mit Anna Ehrenstein für Anfang September und Jonas Lund Ende Oktober, außerdem sind wir mit den Messevorbereitungen für die Enter Art Fair und die Art Cologne beschäftigt. Parallel bereiten wir in Kooperation mit artbeats unsere Masterclass ›How to live with art‹ als Online-Kurs vor. Da geht es vor allem darum, ein noch kunstunerfahrenes Publikum zu erreichen. Die sechsteilige Masterclass soll Lust machen, sich stärker mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen und mit ihr zu leben.
Was lesen oder hören Sie momentan?
Wir lesen in letzter Zeit die neuen Online-Magazine ›Right Click Save‹ und ›Outland‹, die wir mit Blick auf die Diskussionen um Blockchain, NFTs und Web3 sehr spannend und ausschlaggebend finden. Oder auch den neuen Newsletter von Annika von Taube namens ›Modern Meta‹, der sich ebenfalls mit diesen Themen beschäftigt.
Was würden Sie machen, wenn sie nicht mit Kunst arbeiten würden?
AS: Ich wollte eigentlich Architektur studieren, bin dann aber davon abgekommen. Ähnlich wie die Arbeit einer Galeristin ist auch die einer Architektin sehr vielschichtig. Verschiedene Aufgaben und Verantwortungen bündeln sich. Das hätte mir sicher auch sehr gefallen.
JN: Ich denke, ich hätte gerne etwas im Bereich Fußball gemacht. Noch spiele ich ja auch selber im Verein und bei den Frauen wie beim Fußball passiert ja mittlerweile auch immer mehr. Da ist viel Potenzial und man kann auf vielen Ebenen noch etwas verändern.
Haben Sie ein Lieblingsgebäude?
AS: Ich würde kein spezielles auswählen wollen. Ich mag besonders Gebäude, in denen der Raum nicht nur als geschlossener Ort fungiert, sondern Gebäude, denen es durch eine besondere Architektur, ihre Funktion oder eine spezielle Nutzung gelingt, Ebenen zu verbinden und neue Räume aufzumachen.
JN: Mir geht es ähnlich. Mich faszinieren Gebäude, die an eine besondere Zeit erinnern und in ihrer Zeit absolut visionär waren—Notre Dame in Paris und das Pantheon in Rom spiegeln das für mich besonders wider.
Welches Tier wären Sie gerne?
Wir lieben Tiere, freuen uns aber doch, einfach Mensch zu sein.
Wen würden Sie gerne einmal kennenlernen?
AS: Jerry Gogosian (a.k.a. Hilde Lynn Helphenstein), ich mag, wie sie mit dem alltäglichen Wahnsinn des Kunstmarktes umgeht.
JN: Guy Richie, weil er einfach geniale Filme macht!
Haben Sie ein tägliches Ritual?
Nein, aber wir hätten sehr gerne eins. Wir nehmen uns immer wieder vor, morgens ein Check-in zu machen, um den Tag und anstehende Themen zu besprechen. Wir schaffen es aber leider nicht immer, das konsequent durchzuhalten … Was wir aber schaffen, ist ein gemeinsamer Spaziergang von Zeit zu Zeit, um dabei Dinge zu besprechen und durchzudenken.
Was war der größte Fehler, den Sie sich eingestehen mussten?
Fehler gehören zur Veränderung, zum Wachstum, aber gerade auch zu Entscheidungen dazu. Wir treffen sicher immer wieder mal Entscheidungen, die im Nachhinein nicht unbedingt optimal waren oder die wir vielleicht beim nächsten Mal anders machen würden—aber das gehört ja irgendwie auch dazu.
Welches Accessoire oder Gegenstand darf nicht fehlen?
Unser Reiskocher. Wir kochen damit fast täglich Reis. Zusammen mit verschiedenen Gemüsen machen wir dann eine frische und gesunde Reisbowl—ein Klassiker bei uns, den auch jeder bekommt, der mit uns mittags einen Termin hat.
Was machen Sie nach getaner Arbeit?
AS: Gerne einfach einen großen Spaziergang nach Hause—von Moabit nach Mitte.
JN: Am liebsten Fußball spielen, um den Kopf frei zu bekommen.
OFFICE IMPART
»The Balkanization Of The Cloud«
15 SEP 2022—22 OKT 2022
Eröffnung 18 SEP, 18—21 Uhr
Nominierte—VBKI-Preis Berliner Galerien