KW Institute for Contemporary Art, Eröffnung Sommerprogramm, Berlin 2023, Courtesy David von Becker

Route
Das kreative Herz von Mitte erkunden

8 Stationen

Wenn Sie sich durch den Berliner Bezirk Mitte bewegen, werden Sie feststellen, dass es in jeder Richtung Orte gibt, die um Ihre Aufmerksamkeit buhlen. Um Ihren Erkundungen etwas mehr Fokus zu verleihen , bietet Ihnen diese Tour eine kuratierte Auswahl von Orten, die die kulturelle Landschaft dieses kreativ aufgeladenen und sich stets weiterentwickelnden Bezirks gut einfängt. Von Pop-up-Projekten bis zu Blue-Chip-Galerien ist hier eine vielfältige Mischung zu entdecken, die wirklich den echten Geist von Mitte widerspiegelt.

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Für einen unkonventionellen Beginn der Tour sollte man zum zentralen, mit einer Kuppel versehenen Auditorium der Veterinärmedizinischen Fakultät auf dem nördlichen Campus der Humboldt Universität gehen. Dort befindet sich das Tieranatomische Theater (TA T), ein Ausstellungsraum, eine Bühne für experimentelle Präsentationen und ein kuratorisches Labor, das an der Schnittstelle von Wissenschaft, Kunst und Design arbeitet. In Zusammenarbeit mit TA T und N-solab präsentiert die Galerie Georg Nothelfer dort ›uoaei‹, eine Klanginstallation von Jan-Peter E.R. Sonntag.

 

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Die nächste Station ist der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.), der am 11 SEP gleich vier Ausstellungen eröffnet. Bei ›Pier Paolo Pasolini: Porcili‹ steht das visionäre Leben und die Karriere des Regisseurs, Dichters und Denkers wie auch die Schwierigkeiten, mit denen er sich wegen seiner radikalen Ansichten und seiner Rebellion gegen gesellschaftliche Normen konfrontiert sah, im Mittelpunkt. Im n.b.k. Showroom präsentiert Pamela Rosenkranz eine neue ortsspezifische Installation, während das Projekt n-b.k. Fassade Santiago Sierras ›Der Zeitgeist‹ zeigt. Schließlich wird als Teil der Serie n.b.k. Billboard auch noch eine Arbeit von Yoko One im öffentlichen Raum zu sehen sein.

 

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Nach einem kurzen Spaziergang gelangt man zu Fotografiska Berlin, einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Fotografie im historischen Gebäude des früheren Kunsthauses Tacheles. Während der Berlin Art Week präsentiert Fotografiska fünf Einzelausstellungen mit Arbeiten von Eli Cortiñas, Joanna Dudley, Josèfa Ntjam, Lukas Städler und Andy Warhol. Zum Programm gehören ebenfalls Künstler*innengespräche, Performances und Kurzfilmvorführungen. Im hauseigenen Fine-Dining-Restaurant Verōnika lässt sich vorzüglich speisen, oder Sie gönnen sich einen Imbiss oder einen Cocktail in der legereren Verōnika Bar.

 

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Weiter geht es zur ifa—Galerie, wo am 12 SEP Sara Ouhaddous Einzelausstellung ›Display‹ eröffnet wird. Mit einer vielfältigen Auswahl an marokkanischem Kunsthandwerk, das als Auftragsarbeit oder kollaborativ entstand, untersucht ›Display‹, wie Kunst und Kunsthandwerk miteinander verflochten sind. Die Ausstellung wird von einer Klanginstallation der Komponistin Leila Bencharnia begleitet, entstanden als Reaktion auf Ouhaddous Arbeiten.

 

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In der Umgebung befindet sich eine Fülle an Kunsträumen. Nicht verpassen sollte man drei Ausstellungen bei den KW Institute for Contemporary Art: ›Estufa‹ von Luiz Roque, ›Arctic Hysteria‹ von Pia Arke und ›Ruins of Rooms‹ von Jimmy DeSana and Paul P. Vom 13 bis 15 SEP präsentieren Sarah Aviaja Hammeken und Amina Szecsödy ihre Performances als Teil der Ausstellungen von Arke und Roque. Nach den Shows sollte man sich eine Pause im Bravo gönnen, dem Café und Bar in einem eleganten Dan-Graham-Pavillon im schattigen Hof der KW.

 

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Ein weiterer Ort im Viertel, den man nicht verpassen sollte, ist der Kunst Raum Mitte, eine neue Iteration der früheren galerie weisser elefant. Am 12 SEP beginnt das Eröffnungsprogramm ›Diffractions 2024‹ mit der Gruppenausstellung ›Transforming‹, die die räumlichen, materiellen und historischen Beziehungen des Ortes in neue Konstellationen zusammenbringt. Kuratiert von Agnieszka Roguski und Natalie Keppler, umfasst die Ausstellung künstlerische und diskursive Beiträge von Jesse Darling, Robert Lippok, Minh Duc Pham, Isabel Lewis und anderen.

 

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Während sie durch die Gegend spazieren, könnten Ihnen auch Kunstwerke ›in freier Wildbahn‹ als Teil von ›The Moment‹ begegnen, einem halb nomadischen Ausstellungsprojekt initiiert von der Künstlerin Olga Cerkasova, die aktuell in und um die Berliner Ackerstraße agiert. Auf die vorherigen Ausgaben in Mexiko Stadt und Berlin aufbauend, wird hier ›Amnesia of Balance‹ präsentiert, eine Gruppenausstellung, die sich der Art und Weise widmet, wie aktuelle Zustände und Wirklichkeiten sich vergessen und ausbalancieren lassen. In der Wohnung im 5. Stock, die zum Ausstellungsraum umfunktioniert wurde, werden Arbeiten von unter anderem Dan Bodan, Merike Estna und Helga Wretman auf dem Boden platziert und in der Umgebung verteilt.

 

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Sprüth Magers, die letzte Station auf dieser Kunsttour durch Mitte, tritt mit zwei Einzelausstellungen in den unterschiedlichen Stockwerken der Galerie etwas konventioneller auf. Die erste, ›Ahmedabad 1992‹, ist eine Ausstellung von Multimedia-Assemblagen des 2020 verstorbenen Künstlers John Baldessari, die während seines Aufenthalts in Indien entstanden sind. Oliver Bak präsentiert in seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland Malereien präsentiert, die enigmatische Erzählungen konstruieren, indem sie Fiktion und Wirklichkeit, Geschichte und Gegenwart, Mythologie und Leben sowie das Greifbare und das Unterbewusste zusammenfügen.

 

Informationen zur Barrierefreiheit der jeweiligen Institutionen finden Sie unter Locations.

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