Gropius Bau, 2023 © Luca Girardini

Route
Zeitgenössische Kunst an historischen Orten in Mitte

7 Stationen

Obwohl sie direkt neben dem Brandenburger Tor beginnt, der am häufigsten besuchten Berliner Sehenswürdigkeit, vermeidet diese Tour das typische Sightseeing. Während Sie durch die belebten Straßen von Berlin-Mitte spazieren, werden sie einigen der ikonischsten Kunstorte Berlins begegnen, aber eben auch einige der weniger bekannten hiesigen Lieblingsorte entdecken. Mit drei Ausstellungen anlässlich von Preisverleihungen stellt diese Tour auch Künstler*innen in den Mittelpunkt, die man 2024 und darüber hinaus unbedingt im Auge behalten sollte.

Die erste Station, die Akademie der Künste am Pariser Platz, präsentiert eine Einzelausstellung von Candida Höfer, der Gewinnerin des Käthe-Kollwitz-Preises 2024. Höfers großformatige Fotografien von öffentlichen und halböffentlichen Räumen erkunden, wie Menschen von Architektur gesteuert oder zurückgehalten werden. Die Preisverleihung, mit der die Ausstellung eröffnet wird,  findet am 13 SEP statt.

Der Schwerpunkt auf Fotografie setzt sich auch an der nächsten Station fort: ›Labor Lab‹, eine Ausstellung von Sarah Ancelle Schönfelds neuer Serie von experimentellen Fotografien in der Schering Stiftung. Indem interne körperliche Prozesse in eine visuelle Form übersetzt werden, bietet ›Labor Lab‹ einen ästhetischen Zugang zu den Debatten um Kontrollmechanismen der weiblichen Fortpflanzung.

Als nächstes besuchen Sie das PalaisPopulaire, wo Sie eine Einzelausstellung mit Arbeiten von Rohini Devasher erwartet, der diesjährigen ›Artist of the Year‹ der Deutschen Bank. ›Borrowed Light‹ untersucht, wie in der Astronomie sichtbare Objekte eingesetzt werden, um unsichtbare Phänomene zu verstehen. Eine schnelle Erfrischung findet man im dortigen Café und Restaurant LePopulaire, wo man eine Auswahl von süßen Köstlichkeiten und herzhaften Speisen bekommt.

Über die Straße liegt der Schinkel Pavillon, ein ikonisches Monument der DDR-Architektur, wo regelmäßig Kunst im Dialog mit dem Raum präsentiert wird. Am 11 SEP wird dort eine Ausstellung von Sigmar Polkes bahnbrechenden Arbeiten von den 1960er bis zu den 2000er Jahren gezeigt, die sich Themen wie Militarisierung und Krieg widmen und über das Medium des Bildes in einem massenmedialen Kontext reflektieren.

Eine kurze Strecke Richtung Süden liegt die Julia Stoschek Foundation (JSF). Die Gruppenausstellung ›After Images‹ mit Arbeiten unter anderem von Laurel Halo, Philippe Parreno, and Anicka Yi geht über bildbasierte Praktiken wie Film und Video hinaus, für die die JSF vor allem bekannt ist, um das Haptische und Multisensorische zu erkunden. Zudem präsentiert die JSF Arbeiten von Theodoulos Polyviou als Teil der Serie ›Double Feature‹, die Künstler*innen am Beginn ihrer Karriere vorstellt.

Quer über die Straße findet man Kvost—Kunstverein Ost, wo zeitgenössische Kunst aus Mittel- und Osteuropa sowie von Künstler*innen, die vom Ostblock geprägt wurden, zu sehen ist. Ab dem 11 SEP präsentiert Kvost eine Ausstellung von Magdalena Ciemierkiewicz, der diesjährigen Preisträgerin des Claus Michaletz Preises. Die Ausstellung taucht in die Zukunft der ukrainisch-polnischen Grenzregion ein, erkundet vergessene und unterdrückte Geschichte(n) an der Schnittstelle von nationalen, religiösen und ethnischen Identitäten. Bevor man am letzten Kunstort der Tour ankommt, könnte man zu beets&roots am Potsdamer Platz gehen, einem Fast-Casual-Restaurant, um sich dort mit gesunden, geschmacksintensiven Speisen wie Bowls, Salaten, Wraps und Suppen zu stärken.

Schließlich öffnet der Gropius Bau—Gastgeber des diesjährigen ›BAW Garten‹—seine Türen als zentraler Treffpunkt der Festivalwoche. Unter der kuratorischen Leitung von Jenny Schlenzka verwandelt er sich in ein Zentrum der Begegnung und des kreativen Austauschs, beginnend mit Rirkrit Tiravanij’s Ausstellung ›Das Glück Ist Nicht Immer Lustig‹. Bei der Eröffnung am 11 SEP ist eine Thai-Kochsession von Thaipark zu erleben, gefolgt von Phuong-Da’s DJ-Set an Tiravanijas ›demo station‹—einer bühnenartigen Skulptur, die mit den unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs ›Demonstration‹ spielt. Während der Ausstellung fungiert die ›demo station‹ als Plattform für tägliche öffentliche Auftritte. Außerdem lädt der Gropius Bau Besucher*innen zu ›BAUBAU: Ein Spielort für Kinder‹ ein—eine permanente Installation, in der Kinder mit Begleitung geschulter Playworker*innen frei spielen können.

Informationen zur Barrierefreiheit der jeweiligen Institutionen finden Sie unter Locations.

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