ATELIER-E, 'LOOM', 2023, exhibition view. Photograph: Micki Rosi Richter © HOLON_Berlin

Route
Kunst und Aperitif im Stadtzentrum

6 Stationen

Wo Mitte und Prenzlauer Berg aufeinandertreffen, gleichermaßen beliebt bei Berliner*innen wie bei Tourist*innen, gibt es eine Vielzahl an Galerien, Restaurants und Bars. Am Freitag, dem 13 SEP wird dort Gegend besonders viel los sein, denn es finden im Rahmen der Gallery Night des Gallery Weekend Berlin zahlreiche Eröffnungen, Partys und Performances statt— der perfekte Zeitpunkt für eine Entdeckungstour. Beginnen Sie direkt im Zentrum der Stadt und machen Sie sich dann Richtung Norden durch einige der malerischsten Straßen der Stadt auf den Weg nach Weißensee.

Fangen Sie am Standort der nGbK am Alexanderplatz an, wo die vom Kollektiv Para kuratierte Gruppenausstellung ›Orangerie der Fürsorge‹ zu sehen ist. Es geht um Themen wie Pflege und Fürsorge, Grenzen fürsorglicher Ressourcen und Konstruktionen von Natur und Weiblichkeit in Beziehung zu Zimmerpflanzen. Die Ausstellung untersucht den Einfluss (post-)kolonialer Bedingungen auf Begegnungen mit Pflanzen und fragt, welches transformative Potential darin liegen könnte, diese Beziehungen neu zu denken.

 

Stoppen Sie auf dem Weg zu den zahlreichen Galerien in der Gegend um den Rosa-Luxemburg-Platz bei BQ für ›A Ghost Returns‹, eine Ausstellung mit Arbeiten von Ruth Nemet. Ganz in der Nähe zeigt Dittrich & Schlechtriem Harry Nurievs ›The Foam Room‹, eine immersive Installation, die den im Souterrain gelegenen Galerieraum mit Schaum füllt. Während dies eine ideale Umgebung für eine Party wäre, kommentiert Nurievs Arbeit spielerisch, wie die Kunst heute, ähnlich wie die Seifenbläschen, die sekundenschnell zerplatzen, oft kaum mehr als ein Tischfeuerwerk ist, das Künstler*innen zu Marketinginstrumenten macht.

 

Um die Ecke bietet die Torstraße vielerlei Angebote für einen schnellen Imbiss und einen Drink. Im Restaurant To The Bone kann man sich mit italienischen Aperitivo-Häppchen und darauf abgestimmten, vom Barchef kreierten Cocktails oder Weinen verwöhnen lassen, bevor man sich dann zu neugerriemschneider in der Christinenstraße aufmacht. Die Galerie zeigt ›textile traces‹, eine Ausstellung, die die narrativen Eigenschaften der Arbeiten der Künstlerin und Choreografin Noa Eshkol beleuchtet. Eine große Auswahl von Eshkols Wandteppichen, viele von ihnen erstmal ausgestellt, entfaltet sich in den drei Räumen der Galerie als eine Chronik der Entdeckung.

 

Die nächste Station ist Holon, ein transdisziplinärer Projektraum im Herzen von Prenzlauer Berg, wo Gretchen Andrews Ausstellung ›Facetune Portraits‹ in Zusammenarbeit mit der Generativen-Kunst-Plattform fx(hash) gezeigt wird. Für diese neue Werkserie wurden Generative Kunst und Ölmalerei eingesetzt, um die Spannung zwischen dem offenzulegen, wer wir sind, und dem, was die „verschönernden“ KI-Algorithmen uns vorschreiben wollen. Für die Berlin Art Week wurde Andrews kreatives Robotiklabor von London nach Berlin verlegt und verwandelt Holon in ein hybrides physisch-digitales Atelier.

 

Beenden Sie Ihre Tour bei Neun Kelche, einem Projektraum in Weißensee, der hauptsächlich mit FLINTA*-Künstler*innen zusammenarbeitet. Dort wird parallel zur Gallery Night am Freitag Theresa Webers Ausstellung ›Alle Menschen werden Brüder‹ eröffnet. Der Titel ist dem letzten Satz von Ludwig van Beethovens Neunter Symphonie entlehnt. Die Ausstellung widmet sich mit der Unsichtbarkeit afro-deutscher Geschichte sowie der Theorie, dass Beethoven afrikanische Wurzeln gehabt haben könnte. Diese spekulative Vorstellung dient als Sprungbrett, um historische Narrative neu zu imaginieren und antikolonialen Widerstand zu fördern.

 

Informationen zur Barrierefreiheit der jeweiligen Institutionen finden Sie unter Locations.

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