Tankstelle_FAHRBEREITSCHAFT © Ludger Paffrath for the haubrok foundation

Route
Zeitgenössische Kunst im Osten Berlins

6 Stationen

Auf dieser Route von Friedrichshain nach Hellersdorf trifft zeitgenössische Kunst auf die markante Ästhetik der DDR. Beginnen Sie in der Karl-Marx-Allee, dem prächtigen sozialistischen Boulevard in Ostberlin, der den Alexanderplatz mit Friedrichshain verbindet, und fahren Sie bis zu den Gärten der Welt, einem üppigen öffentlichen Park am Rande der Stadt.

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Man beginnt diese Route in zwei benachbarten Galerien in zwei der ikonischsten Gebäude der Karl-Marx-Allee. Für Mikołaj Sobczaks Ausstellung ›Le Boudoir de l’Amour‹ werden die große Glasfassade und die unterschiedlichen Ausstellungsebenen der Galerie Capitain Petzel in ein Theaterbühnenbild verwandelt. Die Ausstellung, mit szenografischen Räumen mit Puppen, Möbeln, Holzschnitzereien und Gemälden, ist legendären Treffpunkten von queeren Communitys, Revolutionär*innen und Widerstandsbewegungen gewidmet. Ganz in der Nähe in der auf rumänische Kunst spezialisierten Galeria Plan B sind neue Arbeiten aus Iulia Nistors Serie ›Evidence Paintings‹ zu sehen, zusammen mit zu diesen Werken in Verbindung stehenden textbasierten Arbeiten.

 

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Die nächste Station ist die Halle am Berghain, wo die LAS Art Foundation—eine Organisation, die an der Schnittstelle von Kunst, neuer Technologie und Wissenschaft arbeitet— Danielle Brathwaite-Shirleys ›The Soul Station zeigt. Inszeniert in einem im früheren Kraftwerk gebauten Amphitheater und direkt neben dem berühmten Techno-Club, wird eine eigens für diese Ausstellung neu entwickelte Arbeit in zwei Episoden gezeigt; die zweite Episode ist erstmals am 13 SEP zu sehen. Die Ausstellung lädt Besucher*innen in game-basierten Installationen und fiktionalen Universen dazu ein, die jeweils eigenen ethisch-moralischen Entscheidungsprozesse zu erforschen und hinterfragt dabei weitreichende Strukturen und Geschichten von Marginalisierung. Vor der nächsten Station kann man sich gut im Michelberger Restaurant bei frischen saisonalen Gerichten erholen oder einen Drink im gemütlichen Michelberger Café & Bar zu sich nehmen.

 

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Nun geht es weiter Richtung Osten zur Fahrbereitschaft in Lichtenberg, wo die haubrok foundation eine Einzelausstellung von David Zink Yi sowie die Gruppenausstellung ›The Day Before Sewn Into Sleep‹ präsentiert. Nicht verpassen sollte man den dortigen brandneuen Skulpturengarten. Fahrbreritschaft ist ein gut erhaltener Gewerbehof mit Gebäuden aus den 1950er Jahren, der früher Dreh- und Angelpunkt der Abteilung Transport des ZK der SED war. Auf keinen Fall verpassen sollte man das Sommerfest am 15 SEP mit Performances von David Zink Yi und Dorky Park, Musik von Sun-Young Nam und Paul Hübner, einer Buchmesse von Cabinet und K-Verlag sowie einem Freiluftkino mit einem von Florian Zeyfang kuratierten Filmprogramm. Zudem wird Ilit Azoulay Besucher*innen von ihrer Forschung berichten und ihr aktuelles künstlerisches Projekt vorstellen.

 

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Um ganz in die Geschichte der DDR einzutauchen, sollte man unbedingt auch die nGbK station urbaner kulturen besuchen, einen Kunstort, wo Künstler*innen und Bewohner*innen sich im letzten in der DDR gebauten Plattenbauviertel treffen und arbeiten. Während der Berlin Art Week ist dort ›An den Rändern taumelt das Glück‹ zu sehen, eine Gruppenarbeit mit über 360 dokumentarischen, künstlerischen und inszenierten Arbeiten von 37 Fotograf*innen, die Szenen aus der späten DDR bis zu den Umwälzungen der frühen 1990er Jahre zeigen.

 

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Als letzte Station sollte man die Eröffnung der Ausstellung ›Achim Freyer Bilder – Eine Retrospektive‹ im Schloss Biesdorf besuchen, eine spätklassizistische Villa, in der sich die kommunale Galerie des Bezirks Marzahn-Hellersdorf befindet. Diese Retrospektive ist die erste, die Achim Freyers Kunstwerke aus mehr als 70 Jahren so umfangreich präsentiert. Ausgehend von seinen jüngsten Arbeiten, verfolgt die Ausstellung Freyers Werk bis zu seinen frühen Zeiten in Ostberlin zurück und zeigt entscheidende Stationen seiner außergewöhnlichen Karriere als Künstler. Beenden Sie die Tour mit einer süßen Leckerei und einer Kaffeespezialität in der charmanten historischem Umgebung des Cafés Schloss Biesdorf und genießen Sie den Ausblick von der dortigen Terrasse.

 

Informationen zur Barrierefreiheit der jeweiligen Institutionen finden Sie unter Locations.

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